Tuesday, May 25, 2010

Koreanischer Machtkampf

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel spitzt sich weiter zu. Als Rache für den

Abschuss der Korvette Cheonan durch Nordkorea will Südkorea nun Handel und andere Kooperationen einstellen und mit den USA Truppenübungen abhalten.

Die Strafe ist vor allem symbolischer Art: Die beiden Koreas tauschen ohnehin nicht viele Waren aus (das einzige größere Kooperationsprojekt, die Industriezone Kaesong, ist von den Sanktionen ausgenommen), und dass Nordkoreas Armee im Kriegsfall chancenlos wäre, ist auch ohne Manöver unumstritten. Die Reaktionen zeigen, wie gering Südkoreas Handlungsspielraum ist.

Allerdings kann sich auch Pjöngjang nicht leisten, seine Provokationen unbeschränkt fortzusetzen. Das Regime ist auf ein Mindestmaß an internationalem Austausch angewiesen, um Devisen zu erwirtschaften und Nordkoreas Eliten bei der Stange zu halten. 2009 ist Nordkoreas Außenhandel um zehn Prozent geschrumpft, und man darf annehmen, dass der Druck auf Diktator Kim Jong Il im Gegenzug um zehn Prozent gestiegen ist. Irgendwann

muss auch er an seine Grenzen stoßen.


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