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Konflikt in Asien: Nordkorea will alle Beziehungen zum Süden kappen - Nachrichten Politik - Ausland - WELT ONLINE
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25.05.10 | KONFLIKT IN ASIEN
Nordkorea will alle Beziehungen zum Süden kappen
Neue Runde im Korea-Konflikt: Nachdem angeblich bereits die Armee in Kampfbereitschaft versetzt wurde, will die
Führung im Norden nun die Beziehungen zum Nachbarland komplett abbrechen. Eine Nicht-Angriffs-Vereinbarung soll
nicht länger Bestand haben. Stattdessen soll das "Gesetz für Kriegszeiten" gelten.
Im Streit um das Sinken eines südkoreanischen Kriegsschiffes nach einem mutmaßlichen Beschuss
durch Nordkorea will das kommunistische Land alle Beziehungen zu Seoul abbrechen. Die
nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, auch eine Nicht-Angriffs-Vereinbarung mit Südkorea
werde außer Kraft gesetzt.
Wie die staatliche KCNA weiter berichtete, dürfen sich künftig keine südkoreanischen Schiffe und Flugzeuge
im nordkoreanischen Territorium oder Luftraum aufhalten. Alle südkoreanischen Mitarbeiter des
Industriekomplexes Kaesong in Nordkorea würden ausgewiesen.
In einer Erklärung des Komitees für die Friedliche Wiedervereinigung des Vaterlandes hieß es laut
staatlicher Medien, alle Probleme im Zusammenhang der innerkoreanischen Beziehungen würden unter dem „Gesetz für Kriegszeiten“ behandelt.
Nordkorea reagiert damit auf die Strafmaßnahmen, die Südkorea am Montag gegen das kommunistische Land wegen des Torpedo-
Angriffs auf die Korvette „Cheonan“ beschlossen hatte. Südkorea macht Nordkorea für den Untergang des Schiffes Ende März vor
seiner Westküste verantwortlich.
Die in Seoul ansässige Vereinigung North Korea Intellectual Solidarity (NKIS) erklärte, Nordkorea habe nach der Veröffentlichung des
Untersuchungsberichts zum Untergang der „Cheonan“ seine Truppen in Kampfbereitschaft versetzt. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-
il habe diese Anordnung erteilt, erklärte die Dissidentengruppe. Der Vizeminister für Nationale Verteidigung, O Kuk-ryol, gab Kims
Entscheidung demnach im Rundfunk bekannt. Der südkoreanische Geheimdienst wollte den Hinweisen nachgehen.
Internationale Ermittler waren am Donnerstag zu dem Schluss gekommen, dass beim Untergang der „Cheonan“ am 26. März alles auf
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FOTO: AFP
Nordkoreas Diktator Kim Jong-il steht im Dauerkonflikt mit dem südlichen Nachbarland
einen nordkoreanischen Torpedo-Angriff hinweise. Bei dem Unglück waren 46 Menschen ums Leben gekommen. Die kommunistische
Führung in Pjöngjang weist jede Schuld von sich. Südkorea kündigte als Konsequenz aus dem Vorfall eine Serie von
Gegenmaßnahmen an, darunter Handelsbeschränkungen und eine Anrufung des UN-Sicherheitsrates.
Nordkorea warf seinem Nachbarn vor, die gemeinsame Seegrenze verletzt zu haben. Wie KCNA berichtete, beschwerte sich die
Armeeführung bei den Streitkräften des Südens darüber, dass innerhalb der vergangenen zehn Tage dutzende südkoreanische Schiffe
in nördliche Gewässer vorgedrungen seien.
Dies sei eine „absichtliche Provokation“, die einen „weiteren militärischen Konflikt“ entfachen solle, hieß es in der Mitteilung. Ein
Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums widersprach dem Vorwurf der Grenzverletzung.
Die Grenze im Gelben Meer war nach Ende des Koreakriegs 1953 von US-geführten UN-Truppen einseitig beschlossen worden.
Nordkorea erkennt sie nicht an, beide Länder befinden sich bis heute offiziell im Kriegszustand.
Um militärische Stärke gegenüber dem Nachbarland zu demonstrieren, kündigte Südkorea für Donnerstag ein Unterwasser-Manöver im
Gelben Meer an. Vor der Südküste wurde nach Angaben der Armee zudem ein Zerstörer stationiert, um nordkoreanische Schiffe an
der Durchfahrt zu hindern. Als Konsequenz aus dem offenbaren Beschuss der „Cheonan“ plant Seoul auch mit den USA gemeinsame
Marine-Manöver.
Die USA und China kündigten an, gemeinsam an einer „angemessenen Antwort“ in der Korea-Krise zu arbeiten. Zum Abschluss ihrer
Gespräche in Peking betonte US-Außenministerin Hillary Clinton, wie wichtig Stabilität für die Region sei. Das chinesische
Außenministerium wiederholte seinen Aufruf zur Zurückhaltung. Für ein koordiniertes internationales Vorgehen ist vor allem Pekings
Zustimmung unerlässlich. China ist der engste Verbündete Nordkoreas und zugleich ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat mit Veto-
Recht.
AFP/dpa/cn
Mögliche Reaktionen Südkoreas auf Kriegsschiff-Beschuss
Das südkoreanische Kriegsschiff "Cheonan" ist nach Überzeugung internationaler Ermittler von Nordkorea beschossen worden.
Südkorea kündigte "Gegenmaßnahmen" an. WELT ONLINE dokumentiert mögliche Reaktionen.
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